Goldmark in Euro

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Die Goldmark ist eine historische deutsche Währungseinheit, die von 1871 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs in Umlauf war und auf einem festen Goldstandard basierte. Sie war die erste einheitliche Währung des Deutschen Kaiserreichs und hatte eine direkte Bindung an den Feingoldgehalt – im Gegensatz zu heutigen Fiat-Währungen wie dem Euro.

Heute spielt die Goldmark vor allem im numismatischen und historischen Kontext eine Rolle. Der Begriff Goldmark in Euro taucht häufig auf, wenn Sammler oder Edelmetallinteressierte wissen möchten, wie viel eine historische Goldmark heute wert ist – entweder aufgrund ihres Materialwertes (Goldwert) oder ihres Sammlerwertes (Numismatik). Eine einfache Umrechnung wie bei modernen Währungen ist dabei jedoch nicht möglich, da es sich bei der Goldmark um ein historisches Zahlungsmittel handelt, das längst außer Kurs ist.

Was war die Goldmark?

Die Goldmark wurde 1871 nach der Reichsgründung als offizielle Währung des Deutschen Kaiserreichs eingeführt. Grundlage war der sogenannte Reichsmünzfuß, der festlegte, dass 1 Mark einem Gewicht von 0,358 g Feingold entsprach. Damit entsprach eine 20-Mark-Goldmünze exakt 7,168 g Feingold – eine Standardgröße, die bis heute bei Sammlern bekannt ist.

Diese enge Kopplung an Gold machte die Goldmark zu einer stabilen und international anerkannten Währung. Sie war Teil des sogenannten Lateinischen Münzsystems und wurde nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern als verlässliches Zahlungsmittel geschätzt.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wurde der Goldstandard in Deutschland jedoch aufgehoben, und die Goldmark verschwand allmählich aus dem Zahlungsverkehr. Ab 1918 folgten die Papiermark, Rentenmark und Reichsmark – ohne Goldbindung.

Goldmark als Anlagemünze

Obwohl die Goldmark kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr ist, werden Goldmünzen aus dieser Zeit – insbesondere die bekannten 20-Mark-Münzen mit Wilhelm II. oder Friedrich III. – bis heute im Edelmetallhandel gehandelt. Sie gelten als sogenannte Halbanlagemünzen: Sie besitzen einen festen Goldgehalt, sind international bekannt und genießen Vertrauen – ähnlich wie der Krügerrand oder Wiener Philharmoniker, jedoch mit historischer Komponente.

Eine 20-Mark-Goldmünze enthält:

Der Materialwert in Euro richtet sich somit nach dem aktuellen Goldpreis pro Gramm. Wichtig: Neben dem Goldwert kann auch ein Sammleraufschlag hinzukommen – etwa bei seltenen Prägungen oder gut erhaltenen Exemplaren.

Kann man eine Goldmark in Euro umrechnen?

Eine direkte Umrechnung von Goldmark in Euro – etwa wie bei der DM/Euro-Umrechnung – ist nicht möglich, da es sich nicht um eine gesetzlich umgetauschte Währung handelt. Dennoch lässt sich ihr Wert in Euro bestimmen:

Welche Goldmark-Münzen gibt es?

Am bekanntesten sind folgende Prägungen:

Diese Münzen wurden in großer Stückzahl geprägt, weshalb sie heute noch relativ gut verfügbar sind. Dennoch gibt es Prägungen mit hohem Sammlerwert – etwa aus Bayern oder Sachsen, oder mit niedrigen Auflagen.


FAQ – Häufige Fragen zur Goldmark und Euro

Kann ich mit einer Goldmark heute noch bezahlen?
Nein. Die Goldmark ist kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr. Sie kann jedoch als Anlage- oder Sammlerobjekt verkauft werden – meist mit direktem Bezug zum aktuellen Goldpreis.

Was ist meine 20-Mark-Goldmünze heute wert?
Das hängt vom aktuellen Goldpreis, dem Zustand der Münze und ggf. vom Sammlerwert ab. Der Feingoldgehalt beträgt 7,168 g. Daraus ergibt sich der Materialwert in Euro – Sammleraufschläge sind möglich.

Ist die Goldmark eine gute Geldanlage?
Viele Anleger nutzen Goldmark-Münzen als langfristige Wertanlage. Sie verbinden Edelmetallabsicherung mit historischem Reiz. Allerdings sind sie weniger liquide als moderne Bullionmünzen und müssen ggf. einzeln verkauft werden.

Wie erkenne ich eine echte Goldmark?
Achte auf Gewicht, Prägung, Schriftbild und Prägestätte. Eine 20-Mark-Münze wiegt rund 7,96 g und ist aus 900er Gold. Im Zweifel sollte ein Fachhändler oder Edelmetalllabor hinzugezogen werden.

Was ist wertvoller – Goldmark oder moderner Goldbarren?
Goldbarren haben meist niedrigere Aufschläge, sind aber anonym. Goldmark-Münzen sind beliebter bei Sammlern und historisch Interessierten. Wer reine Anlage sucht, ist mit Barren flexibler; wer Geschichte schätzt, mit der Goldmark gut bedient.

Fazit

Die Goldmark ist mehr als eine alte Münze – sie ist ein Stück deutscher Währungsgeschichte, verbunden mit echtem Goldwert. Wer eine Goldmark besitzt, hält nicht nur ein Edelmetallprodukt, sondern auch ein historisches Zeitdokument in Händen. Der „Wert in Euro“ richtet sich dabei nicht nach einer offiziellen Umrechnung, sondern nach dem Goldgehalt, dem Zustand und dem Marktumfeld. Ob als Anlage, Erinnerung oder Sammlerstück – die Goldmark bleibt ein faszinierendes Relikt der Geldgeschichte mit realem Substanzwert.

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